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Das unscheinbare Bauteil im Foto auf der Startseite ist aus Röhrchen mit verschiedenen Durchmes- sern zusammengesetzt - das kann man zur Not noch ohne weitere Erklärung auf dem Bild erkennen. Die Bezeichnung "Freistrahler" - manchmal wird auch der Begriff "Turbulenzverstärker" verwendet - wird aber erst verständlich, wenn man sich das zugehörige Schnittbild ansieht und gedanklich folgendes Experiment durchspielt:
Am äußeren Ende des langen Röhrchens wird Druckluft zugeführt. Wenn die Verhältnisse stimmen - d. h. wenn Druck, Länge und Durchmesser des Röhrchens "passend" gewählt wurden, stellt sich im Bauteil eine geordnete Strömung ein; die Physiker nennen das "laminare Strömung". Im Schnittbild ist dieser Zustand als Luftstrahl dargestellt, der ohne erkennbare Verwirbelung die offene Strecke zwischen den gegenüberliegenden Röhrchen überbrückt. Deshalb ist auch anzunehmen, daß am Ausgang noch Luft mit spür- und meßbarem Druck ankommt.
Plötzlich und geradezu schlagartig verändert sich die Situation, wenn eine winzige Störung den Laminarstrahl erreicht - es reicht ein Luftstrahl mit sehr kleinem Druck, von einem der vier seitlichen Anschlüsse auf den Laminarstrahl gerichtet, um diesen auseinander platzen zu lassen. Im unteren Schnittbild ist dargestellt, was das für Folgen hat: verwirbelte Luft entweicht durch eine große seitliche Öffnung, und am "Ausgang" kommt kein spürbarer Druck mehr an.
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Im Physikunterricht kann man mit Hilfe von Formeln ganz genau erfahren, was alles beachtet werden muß, um die beschriebene Laminarströmung zu bekommen; schwierig wird es für Lehrer und Schüler aber meist dadurch, daß Formeln immer für viele verschiedene Lösungen stehen und nicht sehr anschaulich sind. Steuerungstechniker haben es da etwas einfacher: sie gehen zuerst von einem für die Praxis günstigen Bauteil aus und verändern es in Versuchen mit Hilfe der Formeln solange, bis das Ergebnis zweckmäßig paßt.
Im Falle des oben abgebildeten Freistrahlers ist das ähnlich gelaufen. Fachleute hatten erkannt, daß sich der sehr schnelle Zustandswechsel (... laminare Strömung bildet sich oder kann verschwinden in wenigen Millisekunden ...) hervorragend für eine ganz spezielle Steuerungstechnik eignet. Wie es
weiter gegangen und was daraus geworden ist, wird demnächst in dieser Hompage berichtet.
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Wie der Freistrahler funktioniert, ist jetzt in etwa klar; das reicht aber noch nicht, um Schaltpläne zu entwerfen und Steuerungen zu bauen. Was ist zu tun?
1. Man braucht ein möglichst einfaches Schaltzeichen für den
Freistrahler;
2. dann müssen noch Kennzeichnungen für alle Anschlüsse und
Steuersignale festgelegt werden.
Wie das geht, zeigt der erste kleine Entwurf auf Seite "Ini.S3".